Türkei
 

Vom 26.10.2009 bis 1.11.2009
 

Kilometerstand Anfang:      166832

Kilometerstand Ende:         168842

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 


 
 


26.10.2009

Nach wenigen Kilometern Fahrt erreichte ich den Grenzübergang bei Peplos in die Türkei. Die Weiterfahrt bei wechselhaftem Wetter über Malkara, Tekirdag, Silivri war begleitet durch Unsicherheiten betreffend dem Kupplungsproblem. Ungeheuerlicherweise waren die Probleme wie weggeblasen und ich rollte und rollte immer mehr Istanbul entgegen. Mit ein paar Anrufen in die Schweiz, gelang es mir herauszufinden, dass ein undichter Kupplungszylinder die Ursache hätte sein können und wo ich den beschaffen könnte. Entweder in Istanbul oder in Ankara. Da sich das Problem nicht mehr bemerkbar machte, habe ich riskiert die Riesenstadt Istanbul, eine Stadt ohne Anfang und ohne Ende,  auf der Autobahn zu umfahren. Aus Sicherheitsgründen übernachtete ich in einem Hotel in Gebze  ca. 50 km südlich von Istanbul. Ich würde mir, wenn überhaupt noch nötig, das Teil dann in Ankara beschaffen. 


 
 

27.10.2009

Am nächsten Morgen, das Wetter, wie auch meine Laune erhellten sich, wieder auf die Autobahn und über Derince und Adapazari weiter Richtung Ankara.

Mittels SMS nahm ich Kontakt mit meinen künftigen Reisepartnern Christine und Wolfgang Meyer aus Berlin auf und dabei haben wir festgestellt, dass sich bereits beide in der grösseren Umgebung von Ankara befanden. Sie auf Besichtigungstouren, ich auf zielstrebiger Fahrt dahin. Wir vereinbarten einen neuen Treffpunkt und zwar um 18 Uhr an einer Tankstelle in Kirikkale. Obschon sich die Kupplungsprobleme wieder vermehrt bemerkbar machten, war es mir wichtiger Ankara zu umfahren und meine künftigen Begleiter zu treffen. Bereits um 15Uhr war ich am Treffpunkt und benutzte die Gelegenheit in Ankara herum zu telefonieren um die Verfügbarkeit des Teils zu prüfen und den Standort des Lieferanten zu erfahren, um mich am nächsten Morgen in der Riesenstadt Ankara besser zurecht zu finden. Die äusserst freundlichen Türken an der Tankstelle hatten Tee offeriert und mir bei den ganzen Abklärungen und Übersetzungen geholfen. Sie hatten Strassen-Karten beschafft, selbst in Ankara herumtelefoniert und dies alles sehr selbstlos und mit grösstem Engagement! Ich war ihr Gast!

Während ich gegen 18.00 Uhr  beim Tee auf Christine und Wolfgang wartete erreichte mich ein SMS, dass Sie bei ihrem Toyota auch Kupplungsprobleme hätten. (….bin ich doch nicht alleine).


 
 

Aus dem weissen Toyota, unverkennbar als Expeditionsfahrzeug ausgerüstet, stiegen nun die Beiden aus. Das waren sie also. Wir hatten uns vorher noch nie gehört und auch nie gesehen. Aufgestellt, nett, unkompliziert hatten wir uns begrüsst und sind gleich nach oben Nachtessen gegangen. Das erste Thema waren natürlich unsere Kupplungsprobleme…..exakt die Gleichen!!!

Während des Essens begrüsste uns der Restaurant-Manager äusserst freundlich mit den Worten: Welcome in der Türkei, wir seien heute seine Gäste und das Nachtessen gehe zu Lasten des Restaurants!

Schon früh abends hatten wir uns in die Autos verkrochen, um am Morgen die 100 km zum Land Rover – Importeur zu gelangen!


 

28.10.2009

 

Die Fahrt nach Ankara war rasch geschafft aber wie nun in die Riesenstadt? Am besten fragen!.Einem Türken am Strassenrand erklärten wir, was wir suchten. Anstatt uns
Erklärungen und Ratschläge abzugeben setzte er sich in sein Auto und fuhr uns vorweg. Nie, aber auch gar nie, trotz unserer Skizzen und Pläne hätten wir diesen Ort gefunden. Unter keinen Umständen hätte er auch nur eine Lira für seine Dienste angenommen. Kurze
 Zeit später war der Landy repariert, alles etwas nach- und eingestellt und das für wenig
 Geld, nebst Tee trinken, spassen etc. ein tolles
          Erlebnis! Wolfgang, bzw. Robby (Rufname) verzichtete vorläufig auf die Reparatur 
seines Toyotas.                                                                              


 Am Nachmittag fuhren wir weiter gegen Süden
durch herrliche Landschaften. Alles gelb-golden, hügelig. Die Landschaft  ähnelte sehr stark einer riesigen Dünenlandschaft, nur
 war das nicht Sand sondern abgedorrtes Gras. An einem grossen Salzsee, der sich wie ein
weisser Strich durch die Goldlandschaft zog, 
 übernachteten wir an einer  Tankstelle.


 
 

29.10.2009

Die Nacht an der „Busstop-Tankselle“ (Die ganze Nacht über machten hier Überlandbusse Kaffeehalte!!) war sehr unruhig und laut und unser Schlaf kam zu kurz. Das Aufstehen machte unter diesen Umständen überhaupt 
keine Mühe und wir fuhren weiter nach Nevshir in Kappadokien.
          
                                                                                   

In dieser Region existierte um 1000 n. Chr. eine 
unterirdische Stadt mit bis zu 20´000 Einwohnern. Häuser bis  zu 11 Stockwerke, 
Kirchen usw., alles im Boden drin! Ein- 
  drücklich, wie ein riesiger Termitenbau. Ockerfarbige Türme und Höhlen. Vieles noch  nicht restauriert und erstaunlich gut erhalten. Die Christen versteckten sich hier während der 
Christenverfolgung durch die Römer. Der Abend fand den Abschluss mit der
 Reparatur der Kupplung von Robbys Toyota. Die Werkstätte geführt von zwei Türken, die fast 40 Jahre in Deutschland lebten. Sie machten uns auf all die verschiedenen, noch relativ unbekannten Sehenswürdigkeiten in der
 Nähe ihrer Stadt aufmerksam.  Glücklich, dass nun beide Autos wieder fit waren haben wir in 
 einem Hotel in Nidge übernachtet.    


 
 

30.10.2009

 

Am Morgen nochmals in die Werkstätte, Oelwechsel und Schmieren, dann ab in die
   empfohlene Gegend ausserhalb Nidge. Auch hier wiederum sehr gut erhaltene Höhlenwohnungen und religiöse Bilder. Eines, das auf besonderes Interesse gestossen ist, ist offenbar das einzige existierende Bild
 von der lächelnden Maria. Beeindruckt von 
diesen, noch kaum vom Tourismus entdeckten Altertümern aus der Zeit der Christenverfolgung, folgten wir weiter der Strasse nach Süden. Und wieder übernachteten wir an einer 
Raststätte. Kurz nachdem wir uns dort
 niedergelassen hatten, machten neben uns ebenfalls zwei schweizer Fahrzeuge (GR, ZH)
 mit zwei jungen Paaren halt. Sie haben die
gleiche Route wie wir mit einem VW-Bus und 
  einem Mitsubishi vor.

         

 

 31.10.2009

Der anfänglich starke Regen liess nach und die
Sonne machte sich bemerkbar je weiter wir 
nach Süden fuhren. Vor Iskenderun erreichten
 wir das Meer bei herrlichem Sonnenschein. Die
Suche nach dem Campingplatz südlich von Iskenderun war nicht schwierig, insbesondere
darum, dass er auch unser einst vereinbarter 
Treffpunkt war. Die Sonne hielt sich jedoch
nicht lange und schon bald bedeckte sich der
   Himmel wieder und es begann zu regnen.

          

 

1.11.2009

 

Weiterhin Regen, Regen…Alles zusammengepackt und weiter nach Antakya. Dort ein erstes mal die Autos abgestellt und unter einem kleinen Vordach Schutz vor dem Nass gesucht, lud uns gleich ein nettes Fräulein zum Kaffee in die Wohnung ein. Die in der Stube versammelte Familie erfreute sich offensichtlich, ihre vorhandenen Sprachkenntnisse in Englisch anzuwenden. Wie wir uns nach einem Hotel in der Stadt erkundigten, anerboten sich die beiden Töchter sofort uns ein Zimmer zu reservieren und waren uns zum Hotel vorweggefahren, wo wir uns verabschiedeten.

 

Unter den vielen Superlativen der Türkei ist besonders die Gastfreundschaft und die Hilfsbereitschaft der Leute zu erwähnen. Eine Herzlichkeit, die einfach beeindruckt !