Uganda

 

 

 

 

Uganda

 

vom    12.07.2010    bis     22.07.2010

 

Kilometerstand Anfang:    182 425

Kilometerstand Ende:       183 364   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12.07.2010

Eine etwas langweilige, monotone Fahrt nach Busia zum Grenzübergang nach Uganda. Eine riesige Menschenmenge mit Gütern aller Art, beinahe kein Durchkommen. Alles chaotisch, doch mein Assistent lotste mich im Schritttempo durch all die Pendler. Dank ihm waren auch alle Papiere innert kürzester Zeit perfekt erledigt. Nach rekordverdächtigem Grenzübergang von nur 45 Minuten, stand ich nun da, in Uganda.

Durch nicht interessante Landschaft führte die asphaltierte, mit Schlag-löchern,…nein Bombenkratern bespickte Ueberlandstrasse nach Jinja. Das sensationell schöne, hoch über dem Nil und mit perfekter Infrastruktur ausgestatte Jinja Nile Resort entschädigte die Anstrengungen des Tage vollauf.

 

13.7.2010

Die kurze Weiterreise durch Kampala, in welchem am Vortag ein schrecklicher Bombenanschlag durch Somalis stattgefunden hat, nach Mpigi zur Campsite beim Mpanga Forest. Direkt am Rand des relative kleinen Urwaldes, der den einstigen Wald von früher rund um den Viktoriasee dokumentiert, habe ich meinen Landy geparkt. Mit Ausnahme von zwei gelangweilten Schwarzen, war kein Mensch hier. Es schien als seien sie froh, doch endlich einen Gast zu beherbergen können.

Am Nachmittag machte ich mich auf die Pirsch in diesem Dschungel. Schmetterlinge in allen Grössen und schillerndsten Farben…. Vögel selten sichtbar, doch lautstark in den hohen Baumwipfeln sich bewegend... Insekten in allen Formen, ein Naturorchester, wie es schöner nicht sein könnte.

 

 

 

14.7.2010

Das seit zwei Tagen herrschende Geräusch machte mir etwas Stirnrunzeln. Obschon ich vermutete, dass das nichts Schlimmes sein konnte, entschloss ich mich kurzerhand 40 km zurück nach Kampala  zu fahren, um das Geräusch in der Land Rover – Garage lokalisieren zu lassen. Nicht permanent, mal leise, mal laut zwitschernd und so es der Teufel wollte, in der Werkstatt war das Geräusch wiedermal verschwunden. Auch die Testfahrt brachte nichts. Kopfschütteln, alle Räder und Bremsen durchgecheckt, an einem der Räder etwas herumgebastelt,  entliessen sie mich wieder mit Achselzucken und dem Hinweis, ich soll weiterfahren…. vielleicht ein Stein oder so….Ich war wenigstens insofern beruhigt, dass sie nichts gravierendes festgestellt hatten

 

 

15.7.2010

Die Fahrt nach Mbarara war äusserst angenehm. Hervorragende Strassenverhältnisse wechselten mit längeren Baustellenabschnitten. Sie führte durch eine Landschaft, geprägt von bäuerlicher Viehzucht. Die Kühe, Ankole-Rinder tragen unglaubliche Riesenhörner, ja beinahe Geweihe und sind in allen Farbnuancen anzutreffen, gefleckt, braun, weiss…eindrücklich! 

 

16.7.2010

Auf der Fahrt nach Mbarara häuften sich die Bananen-Anbaugebiete. Zuerst kleine Flecken, dann immer grössere Bananenplantagen.



Die grünen Bananen werden gekocht (Matoke). Ueberall am Strassenrand riesige Sammelplätze wo die Strunke (Strünke?) von den Einheimischen gekauft und auf ihren Fahrrädern nach Hause transportiert werden. Die Fahrräder oft so beladen, dass sie nicht mehr gefahren, sondern nur noch gestossen werden können.

 
Von Mbarara auf einsamer Piste hoch über dem Lake Bunyoni gings dann Richtung Kisoro. Eine Piste, die bezüglich Qualität und Aus -und Tiefblicken keine Wünsche offen liess. Einfach spektakulär, der sich immer wieder öffnende Blick auf den verästelten Lake Bunyoni und die ringsherum von den Bauern bewirtschafteten Flecken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Am Ende des Sees wechselte dann die einst so herrliche Piste schlagartig. Die letzten 30 km nach Kisoro ist der zeit in einem so schlechten Zustand, dass sich eine sehr langsame Fahrt, oft nur im Schrittempo, geradezu aufdrängte.
Doch die ab und zu herumstehenden Strassen-baufahrzeuge deuteten darauf hin, dass sich auch dieser Strecken-abschnitt demnächst verändern wird.

 

 
17.7.2010

Noch am gestrigen Abend buchte ich ein Gorilla-Trekking. Eigentlich hatte ich das erst für Ruanda vorgesehen, doch ein Driver hat mich dazu animiert, dies doch schon in Uganda zu tun. Ich liess mich zu diesem kostspieligen Abenteuer überreden und gab das okay.

Vormittags um 7 Uhr waren wir beim Virunga-Camp weggefahren und nach gut einer Stunde beim Gate zum Mgahinga-Nationalpark,  auf sehr steiniger Piste, angelangt.

Ausgerüstet mit Stiefeln, Handschuhen und Rucksack harrte ich auf das, was mich da
erwarten soll. Keine Leute…nur Ranger und bewaffnete Scouts. Ich wurde begrüsst und sofort wurde der Treck und die Verhaltensweisen gegenüber den Gorillas besprochen.

Getreu dem Moto SOLO, war ich auch hier der einzige Trekking-Teilnehmer. Dabei befürchtete ich ja, dass ich so kurzfristiges gar kein Permit kriegen könnte.

Begleitet von 2 Scouts, einer Guid(in) nahm ich um 8.30 Uhr die beschwerliche Strecke Richtung Mt. Gahinga unter die Füsse… und nicht sehr langsam!! (Ich war ja der einzige Touri!!!) Immer steiler und immer mehr mit Gestrüpp und Pflanzen durchsetzt, wurde die Bergflanke des
3700 m hohen Gahinga.

Nach 2 ½ Stunden: Sie konnten nicht mehr weit sein, denn zwei weitere Ranger trafen zu uns und führten uns zu den Gorillas. Das Vorwärtskommen war echt schweiss-treibend, die Luft heiss und drückend feucht. Hörbar war nur noch mein Keuchen, das Hacken der Macheten und das die Gorillas beruhigende Grunzen des Anführers unserer Gruppe. Auf einmal im dichten Gestrüpp hielten sie inne und zeigten auf etwas.

Im ersten Moment konnte ich nur eine grosse Masse erkennen…ich war gar nicht gefasst auf ein solches Denkmal. Riesig, finster dreinblickend, sass einer da…ein Silberrücken!
Unglaublich, einfach kaum vorstellbar! So gross, so massig..keine 8 Meter vor mir! Ein unbeschreibliches Bild! Er schaute uns an, nahm aber keine Notiz von uns und setzte seine Masse auf allen Vieren in Bewegung!

Ein Rücken, wie es sich jeder Body-Builder nur erträumen kann! Er bewegte sich hangaufwärts, samt seinen weiteren
9 Familien-Mitgliedern…das jüngste
2 Jahre alt!

Während gut einer Stunde folgten wir ihnen als Familienmitglied. Irgendwie waren wir voll in der Gruppe integriert.  Im Umkreis von 2-10 Metern folgten wir während einer ganzen Stunde der Gruppe bergwärts.
Dann wurde der Besuch abgebrochen und wir traten den Rückweg an. Halb erschöpft erreichte ich nach 6 Stunden grosser Anstrengung wieder das Virunga-Camp.

Ein einmaliges und vermutlich nie wiederkehrendes Ereignis!

   

Nach dem See fährt man vom Tag in die Nacht. Die Piste ändert schlagartig v on sehr gut zu sehr schlecht. Sie ist so schlecht, dass sich eine sehr langsame Fahrt, in beinahe ab und zu herumstehenden Schrittempo aufdrängt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 






18.7.2010

Vorgesehen war an diesem Tag eine gemütliche Fahrt über die Grenze nach Ruanda an den Kivu-See. Verschiedene Informanten, offenbar nicht die zuverlässigsten, erklärten mir, dass das Visa für Ruanda problemlos an der Grenze erhältlich sei. Leider war dem nicht so. So musste ich die 10 km nach Kisoro zurückkehren, um im Internet das Antragsformular auszufüllen und halt auf das Visum warten. Dummerweise war auch noch gerade Sonntag, so, dass ich nicht vor Montag/Dienstag mit dem E-Mail-Visa rechnen konnte.

 

 

19.7.2010

Kisoro, ein kleines, staubiges Nest, ohne Sehenswürdigkeiten lud nicht gerade zum Verweilen ein. So verbrachte ich den Tag mit Besuchen im Internetcafe, Rumgequatsche mit den Einheimischen und pflegte mich und den Landy wiedermal gründlich . Das Visa wurde noch nicht erteilt.

 

 

20.7.2010

Während der Wartezeit und den verschiedenen Internet-Gängen vertrieb ich mir die Zeit mit den Schwarzen. Die Fröhlichkeit und das Scherzen mit den Einheimischen erleichterten mir die Wartezeit erheblich….sie litten mit mir mit und eigentlich war ich schon bald ein Mitglied der Staff! Immer noch kein Visum…Telefone an die Botschaft in Ruanda fruchteten nichts und eigentlich war allen irgendwie unerklärlich, warum ich das Visa noch nicht erhielt. Es lagen plötzlich E-Mail anfragen vor, die mir etwas eigenartig vorkamen. Aufgrund der Fragen mutierte ich plötzlich zum Schotten!

 

 

21.7.2010

Bei der Botschaft in Kigali lagen Computer-/Datenfehler vor, was nichts anderes bedeutete, dass sie ein heilloses Durcheinander mit den .Anträgen hatten. Dies war auch die Erklärung dafür, dass ich plötzlich zum Schotten wurde. Bei den verschiedensten Anrufen in die Botschaft wurde ich durch Herbert einem Ruander unterstützt, der ihnen das Problem in der einheimischen Sprache erklärte…..und wenn da mal was festgefahren ist!!! Auf Anraten der Botschaft erstellten wir nochmals einen Antrag im Internet. Gleichzeitig hatte ich mich entschieden, wenn ich bis morgen Mittag kein Visa hätte, dass ich die zwei Tage Ruanda weglasse und dafür Uganda weiterbereise!

 

 

22.7.2010

Bereits am frühen Morgen war ich wieder Gast im Internetcafe bei Judith und ihrem Freund. Ich glaube die hatten Mitleid mit mir….das Internet kostete für mich schon seit geraumer Zeit nichts mehr! Da…man glaubt es kaum…um 11.30 war mein Visum eingetroffen! Obschon das Ausdrucken des Visum wiederum ein anderes Abenteuer war,gelang es doch das ersehnte Dokument präsentationsreif fertig zu stellen.

 

Die Staff des Virunga-Camps freute sich gleichermassen ab dem Visa wie ich…..waren wir doch mittlerweile eine Leidens-genossenschaft geworden. Ein herzlicher Abschied…eine fröhliche Unbekümmertheit, wie es eben nur den Afrikanern eigen ist….!