Namibia - Zimbabwe

 

 

 

 

Reiseabschnitt:                                              Namibia - Botswana - Zambia

                                                                                  9.10.2015 - 28.11.2015

 

 

                                                                                                               Km.-Stand Anfang des Abschnitts                 219'294

                                                                                                               Km-Stand Ende des Abschnitts                      225'660           

 

 

Routenverlauf:   

 

Namibia:            Windhoek - Spreetshogte-Pass - Sesriem - Mirabib - Swakopmund - Torra Bay - Palmwag - Etosha West -

                           Etosha Ost - Rundu                                                                 

Botswana:        Gumare (Guma Lagoon) - Maun - Kasane

Zambia:            Livingstione - Viktoria-Fälle

Botswana:        Kazungula - Nata - Maun - Ghanzi 

Namibia:           Windhoek

 

Der ausführliche Reisebericht folgt im Anschluss an die Fotos.........

 

 

Spreetshogte-Pass / Kuiseb-Pass:

 

 

Mirabib:

 

Cape Cross:

 

Entlang der Skeleton-Coast nach Torra Bay und Palmwag:

 

 


 

 


 

 

 
 
 
 
Etosha West:
 
 
 
 




 

Mankwe-Mopane Camp:

 

 

 

 

 

Maramba-Lodge:


 

Senyati-Camp:

 

 

 

 

 

 

 

Reisebericht 2015

 

 

1. Woche (9.10. - 15.10.2015)

 

Tagg, tagg, tagg...noch drei Tritte die blecherne Flugzeugtreppe hinunter und ich bin wieder auf afrikanischem Boden, in Namibia. 

Wenige Schritte zur Ankunftshalle, Portrait, sich anstellen zur Passkontrolle....alles Routine. Die Kontrolleurin blättert gelangweilt in meinem doch ordentlich gefüllten Pass. Sie schaut nicht wirklich, sie blickt in der Gegend rum, bis sie mir dann doch ganz herablassend den Stempel in den Pass knallt und mich gelangweilt durchwinkt. Draussen in derDrop off-Zone erwartet mich nicht Christine wie erwartet, sondern Andreas der Farmer derGästefarm Elisenheim. Andreas, ein Hüne, gross, mit Armen wie meine Oberschenkel, ein richtiger Naturmensch, unkompliziert und immer sehr nett und freundlich.

Nach einer Stunde Fahrt vom Flughafen bis zur Farm, stehe ich nun wieder bei ihm, bei meinem Landy. Schlüsselübergabe und ich habe meine winzige Wohnung nun wieder für die nächsten sieben Wochen. Sofort beginne ich mich einzurichten, meine mitgebrachten Sachen zu verstauen und mich für die Tour 2015 bereit zu machen.

In Elisenheim stelle ich mein Auto gleich neben einen Deutschen mit einem LKW. Matthias, ein Bayer, sehr gemütlich...wir finden sofort guten Kontakt zu einander. Ein gutes Bier hat offenbar Völkerverbindendes! Wir gehen Nachtessen zusammen ins Restaurant. Nach dem ausgiebigem Essen kehren wir zurück in unsere “Wohnungen” und legen uns schlafen. Ich versuche es zumindest. Will meinen Schlafsack aus dem Koffer nehmen....doch wo ist der Koffer?.....weg!!!!! Ich hatte den doch ins Auto gestellt...mit dem Schlafsack drin! Weg, kein Koffer war mehr da. Da schwant mit Schlimmes...gestohlen! Wo sind meine Wertsachen, Foto, Geld, Pass etc.? GPS....alles da...aber....meine Kamera....weg!! Eine kalte Nacht....ohne Schlafsack! Nachts weniger wie 10 Grad!

Am Morgen melde ich den Diebstahl bei Christina (Farmersfrau). Da weiss natürlich niemand etwas....die Angestellten sind sehr zuverlässig.....egal....wer auch immer. Eine Anzeige lohnt sich nicht! Durch diesen Umstand wird meine “To do”-Liste wieder grösser..eine Position abstreichen, 2 dazufügen, muss ja alles wieder neu beschaffen :-)).

Meiner Schulter, die ich eigentlich operieren sollte, geht es einigermassen gut. Das Fahren ist möglich, wenn auch unter Schonung des linken Armes. Doch da ist mir schon während des Fluges mal aufgefallen, dass an meinem linken Ellenbogen etwas nicht gut ist. Wie geschwollen fühlt es sich an, aber es schmerzt nicht. Trotzdem gehe ich am Montag zur Apotheke, mich beraten zu lassen. Die Apothekerin weiss nicht was das sein könnte und empfiehlt mir zu einem Arzt zu gehen. Sie gibt mir auch gleich 3 Telefonnummern von Aerzten bekannt. Beim Ersten rufe ich an und kriege auch gleich einen Termin. Dr. Baumann, ein deutscher Arzt, drückt an meinem Ellenbogen rum. Er vermutet, dass Gelenkflüssigkeit aus der Gelenkkapsel im Ellenbogen ausgelaufen sei. Zur Sicherheit aber kontaktiert er telefonisch einen Orthopäden. Der bestätigt das. Er verschreibt mir Tabletten, gibt mir seine Visitenkarte damit ich ihn jederzeit telefonisch konsultieren kann, wenn sich auf meiner weiteren Reise etwas Besonderes ergeben sollte.

Heute Abend lädt mich Mathias zum Znacht ein. Er grillt ein Giraffen-Steak....das Steak war gross wie eine Giraffe und zäh wie ein Löwe....aber wir haben fast das ganze Stück runtergedrückt...es war toll, aber eine lebendige Giraffe ist mir lieber!

Die Verzögerung meiner Autovorbereitung in der Werkstatt, zwingt mich eine Nacht in Windhoek, im Hotel Uhland zu verbringen. Ich kann das Auto nach einer grösseren Reparatur, einem Ersatz des Zahnriemens, erst am Folgetag abholen. Zum Glück hat Gunther Klein, das beim Check bemerkt. Der Motor hätte seiner Meinung nach, keine 5000 km mehr gehalten.....das wäre dann das Ende des Afrika-Abenteuers gewesen!

Heute Abend, es ist der 14. Oktober, treffen kurz nacheinander zwei Autos in Elisenheim ein. Zwei Damen. Die eine Selbstfahrerin, Monika aus der Schweiz, die andere Martina aus Augsburg. Sofort haben wir uns begrüsst und festgestellt, dass wir vier Einzelreisende sind und zusammen einen “Sundowner” nehmen werden. Die Monika aus der Schweiz kannte ich nicht....wie ich mich als Reini vorgestelle antwortet sie gleich: Dann bist Du der Reini Graf! So klein ist doch die Welt unter Travellern!

Endlich...am 15.10. kann ich losfahren. Jetzt sind die Sorgen weg. Was ich jetzt nicht habe, habe ich halt einfach nicht! Am morgen noch die Rechnung bei East End Workshop bezahlen....und dann ab!

Ab, über den Kupferbergpass, über das Khomas-Hochland, Richtung Sesriem. Ich bin gespannt, wie der der Spreetshogte-Pass zu fahren ist. Auf der Passhöhe erwartet mich eine Traumaussicht auf die 900 Meter tiefer liegende Namib-Wüste. Die Abfahrt ist sehr steil, teilweise bis zu 23% Gefälle...oder anders rum, 1 Meter Gefälle auf einer Strecke von 4,5 Metern! In den Reiseführern steht geschrieben, es brauche Mut und und und...Die Strasse ist wohl steil, aber alles mit Pflastersteinen besetzt. Vermutlich haben Holländer oder so, den Pass beschrieben!!...ist problemlos zu meistern! Weiterfahrt nach Solitaire zur bekannten Bäckerei und einzigen Tankstelle in der Gegend. In der Solitaire Country Lodge übernachte ich. Die Bäckerei, in Reiseführern und Reiseberichten erwähnt, hat ein Deutscher, eine Legende, der leider letztes Jahr verstorben ist, seit vielen, vielen Jahren betrieben! Morgen fahre ich weiter durch die wüstenartigen Ebenen Richtung Sesriem...... 

 

 

2. Woche (15.10. - 22.10.2015)

 

Ich schlafe aus. Brauche mich nicht zu beeilen, es sind ja nicht mehr wie 1 1/2 Stunden Fahrzeit entlang der Wüste Namib, nach Sesriem. Rechterhand die Berge, linkerhand die weisse Ebene des Namib Naukluft Nationalparks.

In Sesriem angekommen, buche ich gleich eine kleine, schattige Campsite, besetze sie mit meinem Tisch und einem Stuhl und begebe mich ins Restaurant. Hungrig...Ich habe die letzten beiden Tage nicht viel gegessen. So bestelle ich einen “Griechischen Salat”.. Nur Salat? Nein, da muss noch ein Hamburger her, doch ohne Pommes und Saucen und was da so alles dran und drin ist. Der Kellner schaut mich etwas gross an, erwähnt, dass das zwei Menus sind und ich trotz reduziertem Hamburger beide Preise bezahlen müsse. Egal, ich habe Hunger! Mit seinen schlacksigen Schritten bewegt er sich gemütlich zur Küche. .

Randvoll fahre ich zur Sossus Dune Lodge, um einige Auskünfte für die Reise im nächtsen Frühjahr einzuholen. Etwas gescheiter fahre ich zurück zu meiner Campsite, suche sie, bzw. meinen Tisch und meinen Stuhl. Ich schaue nochmals richtig. Nichts! Anstatt meines Tisches und Stuhls stehen 6 blaue Zelte dort. Mein Tisch und Stuhl abseits. Eine Gruppe Italiener hat den mir zugewiesenen Platz in Anspruch genommen. Ich wehre mich...ein Lamento! 10 Italiener und -innen behaupten, das sei ihr Platz...ich behaupte, dies sei mein Platz! Wir gehen der Sache auf den Grund und rufen den Mann von der Reception. Er nuschelt in seinen Büchern und Zetteln und stellt fest, dass er mir den Platz gegeben hat und später den gleichen Platz leider an die Italiener vergeben hat...der Fehler ist bei den Italienern erfolgt, also gehört der Platz mir und die andern müssten wechseln! Mit langen Gesichtern und missmutig nehmen sie die Begründung zur Kenntnis, Sie machen sich gleich daran ihre aufgestellten Zelte wieder abzubrechen.

Wie sie sich auch bei mir entschuldigen, bekomme ich Mitleid mit ihnen, frage den Receptionnnisten, ob er mir nicht einen anderen Stellplatz hätte. Eilenden Schrittes... wenn das ein Schwarzer überhaupt kann :-)) ...holt er ein anderes Buch und schlägt mir einen anderen Stellplatz vor. Ich akzeptiere..

Alle sind zufrieden, der Receptionist, dass er die Sache regeln konnte, die Italiener, dass sie ihre Zelte nicht abbrechen und anderswo neu ausftellen müssen und ich, dass ich einen andern, noch schattigeren Platz kriege!.....”Nu rede mitenand! :-))

Die Piste über den Kuiseb-Pass und durch den Kuiseb-Canyon ist knüppelhart. Sie sollte wiedermal frisch abgezogen werden, damit das harte Wellblech wieder geglättet wird. Ungefähr 120 Km ist die Strecke derzeit so schlecht. Meine Bange liegt beim Land Rover. Das schäppert, schlägt und ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellenhen, dass ein Auto so gebaut ist, dass es solche Strapazen aushält. Ich weiss nicht wie ich fahren soll, langsam? schnell? Diese harten Schläge treiben mir den Schweiss auf die Stirn.  Wenn das nur alles gut geht! Auch Toyota-Fahrer haben ihre liebe Mühe mit der Piste. Ja richtig, ich sehne mich wieder nach besseren Pisten!

Nach dem Kuiseb-Canyon bessert sich die Strasse langsam wieder und wie ich auf die Piste Richtung Mirabib einschwenke, bemerke ich ein lautes Schäppern bei jeder Bodenunebenheit. Ich halte an. Etwas im Motorraum drin muss es sein. Ich will mal nachschauen, ob ich etwas festellen kann. Wie ich die Haube öffne, fällt sie auf einer Seite gleich vom Scharnier weg. Es ist gebrochen....gut, dass es nichts Schlimmeres ist. Ich steige wieder ein und fahre vorsichtig die letzten 40 km in die Wüste bis zu meinem Schlafplatz. Eigentlich kann ich den herrlichen Abend in der Wüste nicht richtig geniessen. Ich sorge mich, wie die morgige Fahrt nach Swakopmund mit der gebrochenen Haubenhalterung wohl zu meistern sei?

 

Fazit der sehr schlechten Piste:

 

- Motorhaubendeckel-Scharnier gebrochen

- Kotlappen hinten links halb weggerissen

- Wackelkontakt an meiner eigenen Elektroinstallation

- Scheibenwischanlage-Behälter, Gummi gerissen

 

Ich sitze noch lange am Feuer und träume vor mich hin. Vor dem Schlafengehen bewundere ich den tollen Sternenhimmel... immer das Kreuz des Südens suchend. Es existiert, das Kreuz des Südens, aber gefunden habe ich es noch nie! :-) Bin halt kein Astrologe und weder verwandt mit Madame Etoile noch mit Mike Shiva!

Schon früh stehe ich auf, räume all den Klimbim zusammen und mache mich auf den Weg. Ich bin froh, dass die Gravelroad vor kurzem abgeschoben wurde und ich nun trotz meiner defekten Motorhaube einigermassen zügig vorankommel. Vorbei am Vogelfederberg über Walfishbay, erreiche kurz nach Mittag das etwas ausserhalb Swakopmund gelegene Sophia Dale Camp.

Ich bin gerade am Einrichten, kommt eine Frau auf mich zu und ruft “Hoi”. Tönt ganz schweizerisch. Ich begrüsse sie auch und wir kommen ins Gespräch. Auch sie wohnt in Winterthur. Eine Blondine, etwa 50 Jahre. Sie ist im Moment ebenfalls Alleinreisende. Sie ist mit ihrer Freundin mit je einem Auto über die Türkei, den Iran nach Oman gereist. Dort hatte ihre Freundin leider einen Autounfall und musste nach Hause reisen. Seit jenem Moment ist sie dann alleine über Kenya all die östlichen, afrikanischen Länder herunter gereist.... auch sie im Land Rover. Unterwegs ist sie seit April dieses Jahres. Am Feuer haben wir dann bis spät abends bei einem...nein, vielleicht auch zwei Gläsern Rotwein, von unseren Reiseerlebnissen berichtet.

Aus dem für heute vorgesehenen Ruhetag wird nichts. Am Vormittag beginne ich Werkstätten zu suchen, die Land Rover reparieren. In Swakopmund ist keine Werkstatt, doch in Walfishbay. Ich fahre die 20 km zurück in die Werkstätte. Sie haben die Teile nicht an Lager und müssen sie von Windhoek kommen lassen. Ich müsse vier Tage warten.  Ich lehne dankend ab und fahre wiederum nach Swakopmund. Ich tanke das Auto auf und frage natürlich wo ich eventuell LR-Teile kriegen könnte. Das Achselzucken des Schwarzen beantwortet meine Frage!

Wie ich wegfahren will, spricht mich ein Weisser an. Er ist selbst begeisterter Landy-Fahrer. Ein kurzes Fachsimpeln und er sagt mir, er hätte 8 Land Rover im Einsatz, er sei Besitzer des Tommy Safari Unternehmens. Da schiesst es mir wie ein Blitz durch den Kopf...der weiss doch bestimmt, wo ich das Teil bekommen kann. Noch bevor ich ihn danach frage, gibt er mir seine Visitenkarte und bietet mir seine Hilfe an, im Falle ich irgendwelche Probleme hätte. Gleich frage ich ihn nach Land Rover parts. Er kennt den Ort, wo man LR Teile kaufen kann. Er ist sehr nett und fährt mir gleich vorweg zu diesem Teilelager. Dort angekommen, gehe ich zur Türe rein und frage den Mann hinter der Theke, ob sie auch Land Rover Teile hätten? *Only LR parts!” Ich zeige ihm an meinem Auto das gebrochene Teil! “No problems!”. Er verschwindet für einen Augenblck. Dann kommt er wieder, gleich mit zwei Teilen in der Hand. Wir nehmen zusammen die Motorhaube ab, er schiebt die gebrochene Hülse ein, fragt, ob er die zweite auch grad ersetzen soll. Natürlich! 5 Minuten Arbeit, zwei neue Hülsen, macht 2 Euro! Ich gebe ihm das Doppelte. Ueberglücklich, dass das ganze so glimpflich abgelaufen ist, fahre ich wieder zum Camp! 

Nachnittags gilt es den Kotschutzlappen zu reparieren und den Wackelkontakt am Elektrischen zu suchen. Zum Glück finde  ich den bald und so kann ich wenigestens den Rest des Nachmittags noch etwas ausruhen

Heute ist der 20. Oktober. Schon früh morgens verabschieden sich Beatrice aus Winterthur und ich. Sie fährt nach Windhoek und ich gerne der Küste entlang bis nach Torry Bay. Schon öfters habe ich gehört, dass sich diese Fahrt  infolge des immerwährenden Nebels  nicht lohnt. An vier von fünf Tagen liegt die Atlantikküste im dichten Nebel, der einerseits durch die kalte und feuchte Luft des Atlantiks und andrerseits durch die heisse Wüste, gebildet wird. Die beiden Gegensätze treffen direkt aufeinander. Durch den Niederschlag und die salzahltige Luft, ist die Strasse oft weiss. Bei schönem Wetter gut befahrbar, bei schlechtem Wetter wird die salzige Piste dann sehr glitschig.

Ich fahre weg. Nur ganz wenig Nebel Die Hoffnung kommt in mir auf, dass es klappen könnte. Das letzte  mal kann ich in Hentiesbay ins Landesinnere wegfahren. Da muss ich mich dann entscheiden, ob ich die 260 km lange, einsame Piste, auch Salt Road genannt, fahren werde. Das Wetter wird zu meiner Freude immer besser. Bedeckt, aber kein Nebel. Bei Hentiesbay entschliesse ich mich weiter nach Norden zu fahren.

Cape Cross. Eine riesige Kolonie Seelöwen. Ich mache einen Abstecher zu dieser Stelle. Schon von weitem verbreitet sich der unangenehme Duft der tausenden von Seelöwen. Ich bin da. Ein ohrenbetäubendes Gekrächze und Geschrei. Ich suche mir einen Abstellplatz für das Auto. Alles überfüllt...aber nicht von Autos, ich bin der Einzige, sondern von Seelöwen. Die regen sich erst, bei einer Distanz von 3 Metern. Mit ihren grossen Kulleraugen sehen sie irgendwie so lieb und unbeholfen aus. Doch wenn sie sich dann bedroht fühlen und den Mund weit auf reissen, ist das alles nicht mehr so lieblich!

Ich will nicht viel Zeit verlieren und fahre weiter nordwärts. Die Bewilligung für das Befahren der Skeleton-Coast habe ich bereits vorgängig in Windhoek eingeholt. Ich passiere das Gate somit problemlos. Nur ein Formular ausfüllen, dass ich in den Park eingefahren bin.

Mittlerweile hat sich  die Bewölkung ganz aufgelöst. Die Sonne wärmt und heizt das Innere des Autos auf, während es draussen empfindlich kalt ist und vom Atlantik her ein kräftiger Sturm bläst. Mit 80-100 Stundenkilometern fahre ich wie auf einem Teppich. Das Auto habe noch selten so ruhig fahren hören. Eine wahre Freude! Links und rechts verschiedene Wüsten, in allen Farben.Von weiss, wie in einer verschneiten Landschaft, über gelb, okker bis lila, braun und beinahe schwarz. Ein fantastisches Farbenspiel. Ein Erlebnis der besonderen Art...ich habe schon einige Wüsten gesehen, aber so eine Pracht!!!.Bin echt glücklich, dass ich diesen Entscheid gefasst und die Fahrt auch durchgeführt habe. Das ruhige, leise schnurren des Motors, von den Pneus auf der sandig/salzigen Unterlage kaum etwas zu hören....es war als ob ich  fliegen würde! Am Ende des Parks liegt Torra Bay, 3-4 Häuser in einer Abgeschiedenhiet, direkt am Atlantik.

Noch immer von den überwältigenden Eindrücken übermannt, erreiche ich etwa 40 km im Landesinnern das vorgesehene Camp Springbokwater. Leider macht die Campsite einen herabgewirtschafteten Eindruck. Was nun? Weiterahren zur nächsten Campsite. 50km noch durch eine andere, aber ebenfalls sehr schöne Gebirgslandschaft nach Palmwag.

In Palmwag mache ich das erste mal auf dieser Reise mit den Himbas Bekanntschaft. Ein paar Familien verkaufen dort Souvenirs. Die Kinder nackt, die Frauen nur mit etwas Ziegenleder um die Hüften, sind touristische Repräsentantinnen des Himba-Volkes. In der Tat, sie leben noch heute im Kaokoveld, so wie schon vor hunderten Jahren. Sie leben praktisch nur auf dem Erdboden. Sie schmieren ihren Körper und die Haare mit einer dicken Paste aus Ziegenfett und rotbrauner Erde ein, dies zum Schutz gegen die Sonne und gegen Insekten. Deshalb haben sie auch so eine eigenartige schokoladenbraune Hautfarbe. Die Sprache ist ebenfalls sehr interessant...sie sprechen eine Klicklautsprache. Das heisst, alle paar Wörter klicken sie mit der Zunge, irgendwie als Ersatz für Satzzeichen. Ist lustig zuzuhören, wenn sie sich unterhalten in einer unverständlichen Sprache und dazwischen immer wieder das Klicken!!

Müde von der langen Fart und dem üppigen Nachtessen im Restaurant der Palmwag-Lodge lege ich mich bereits um 8 Uhr schlafen.

Am Morgen gemütlich, stehe ich auf und retabliere mich wiedermal gründlich. Mein Nachbar um die Ecke spricht mich an. Hast Du den Elefanten nicht gehört, der keine zwei Meter neben Deinem Auto geäst hat? Er hat mit dem Blitz um 22 Uhr Fotos gemacht...ich habe nichts mitbekommen...meine erste einseitige Bekanntschaft auf dieser Reise mit einem Elefanten.

So gegen Mittag bereite ich mich für die Weiterreise über Kamanjab in den erst kürzlich eröffneten, westlichen Teil des Etosha-Nationalparks vor. Eine unspektakuläre Fahrt zum Galton-Gate, erledigen der geforderten Papiere und der Buchung im Olifantsrus-Camp. Im Gegensatz zu der Küstenregion, sind hier tags- wie nachtsüber die Temperaturen merklich gestiegen. Tagsüber vielleicht so 35 Grad, nachts 25 Grad. Da kann ich das erste mal von meinem neu erstandenen Ventilator profitieren.

Bereits zeitig am Morgen fahre ich Weg zum nächsten Ziel, der Okaukuejo-Lodge, zwischen den beiden Teilen (Ost- und West) des Parks. Es sind kaum Tiere zu sehen und wenn, dann nur auf sehr große Distanz. Zum Fotografieren nur mit gutem Tele geeignet.

Ich besuche die an der Strecke vorhandenen Wasserlöscher. Nichts attraktives! Doch kurz vor Okaukuejo finden sich an einer solchen Wasserstelle unglaublich viele Tiere ein. Zebra-Herden, Springbokherden, Oryx-Herden, Straussen-Gruppen, Gnus und und und. Bestimmt an die tausend Tiere!!! Eigenartigerweise sind die Tiere sehr vorsichtig. Immer wieder erschrecken sie und ziehn sich für einen Moment zurück...Wie mit System, immer die selbe Spezies wagt sich gleichzeitig zum Wasser. Jetzt ist mir klar, warum die Tiere so vorsichtig sind. Am Wasser liegen zwei Löwen.... Vor allem die Zebras sind sehr scheu und sobald ein Löwe nur den Kopf etwas anhebt, springen sie gleich unseren Pferden panikartig weg und versuchen es darauf aufs Neue. Einzig einer fürchtet sich nicht. Ein stattlicher Elefantenbulle kommt im strammen Schritt zum Wasser, keine 10m von den Löwen entfernt Die Löwen kümmern ihn nicht. Er säuft, spritz sich Wasser über den Rücken und trottet wieder von dannen, als ob nichts geschehen wäre. Es ist ein tolles Schauspiel an dieser Wasserstelle! Eine entschädigende Stunde für den eher enttäuschenden Eindruck des Etosha-West NP.

Ein langer Bericht! :-)) ....aber auch eine Woche mit vielen, vielen Eindrücken und Erlebnissen!!!

 

 

3. Woche (23.10. - 29.10.2015)

 

Bereits sehr früh am Morgen, um 6 Uhr fahre ich in Okaukuejo weg, um am Nachmittag und Abend die Onguma-Lodge ausgiebig zu geniessen. Die Fahrt durch den Etosha-Ost Nationalpark bestätigt einmal mehr meine bisher gemachten Erfahrungen.  In diesem Park-sind wenig Tiere zu sehen, d.h. fast keine. Ich besuche alle Wasserlöcher an der Strecke. Mit Ausnahme von ab und zu mal einem Elefanten, ein paar Springböcken oder ein paar Zebras, wirklich nichts. Nach einem kleinen Einkauf im Shop in Namutoni, verlasse ich einmal mehr enttäuscht den Park und fahre in die 20 km ausserhalb gelegene Onguma-Lodge.

Die mir dort zugewiesene Campsite Nr. 7, herrlich schattig, wie alle Campsites hier, finde ich nicht. Ich stelle mich einfach auf eine der Site's hin....nein, die ist nicht gut. Gerade daneben liegen drei Schwarze unter einem LKW, den sie offenbar reparieren sollen und auf ein Ersatzteil warten. Das ist mir nicht so ganz geheuer, darum wechsle ich den Platz. Ich finde einen andern, ebenfalls schön schattig!

Es ist 14 Uhr. Ich fahre mit dem Auto die 200m zur Lodge. Es ist mir nicht so geheur, das Auto im dichten Unterholz stehen zu lassen...insbesonders darum, weil mir die anwesenden Schwarzen nicht einen besonders guten Eindruck machen.

Auf der direkt an einem Wasserloch gelegenen Terrasse des Restaurants geniesse ich den Abend mit was?...Natürlich mit einem Gin and Tonic bei toller Abendstimmung! Während ich so vor mich hin sinne, greife ich in meine Hosentasche, um auf meinem I-Phone das heutige Datum nachzuschauen. Ich finde es nicht...links, rechts, klopfe mir die Hosentaschen nochmals ab.....weg! Ich stehe auf, gehe zum Auto...mein Adrenalin-Spiegel ist mittlerweile gestiegen..und ich suche, und suche...nirgends. Bestimmt habe ich es mit etwas anderem auf der Campsite von vorhin aus der Hosentasche gezogen und verloren....aber ich weiss ja nicht, auf welcher Campsite ich mich vorher hingestellt habe..?.

Genervt ob meiner eigenen Nachlässigkeit, setze ich mich wieder auf die Terrasse und beginne zu überdenken, wann hatte ich es zum letzten mal...wo war ich? Alles mit der Ruhe, Das Ueberlegen hilft mir nicht weiter. Ich resigniere für den Moment und geniesse trotzdem das feine Nachessen.

Im Stockdunkeln fahre ich zurück zu den Campsites und stelle mich zum Schlafen einfach irgendwo zwischen die Büsche. Das I-Phone lässt mir keine Ruhe. Mit der Taschenlampe beginne ich nochmals mein Auto ab zu suchen. Jede kleine Nische leuchte ich aus, Nach einer gefühlten halben Stunde, bachnass, von den vielen Verränkungen und Turnübungen auf engstem Raum im Auto. sehe ich etwas schwarzes, flaches hinter dem Fahrersitz, ganz unten, wo sich das Pannenmaterial befindet. Woww, tatsächlich ich habe mein I-Phone wieder!!! Es muss mir während des Fahrens aus der Tasche gefallen sein und muss sich durch die vielen Erschütterungen beim Fahren den Weg in eine ganz abgelegene Ecke gesucht haben. Ohne das I-Phone hätte ich wahrscheinlich eine eher schlechte Nacht verbracht..

Anderntags erreiche ich nach langer und langweiliger Fahrt Rundu, das mir bekannte Camp der N’Kwazi-Lodge, direkt am Okavango gelegen. Ich kann es kaum fassen, dort wo bisher der breite Okavango geflossen ist, sind heute nur noch kleine Flüsschen zu sehen. Sie schlängeln sich durch eine Vielzahl von grünen, mit Schilf bewachsenen Inseln, durch. Ich bin erstaunt und erkundige mich, warum, weshalb....Die Wassermenge des Okavango wird einerseits bestimmt durch die Regenzeit in Angola und andrerseits durch die Regenfälle in Botswana. Bei beiden ist der Regen dieses Jahr beinahe ausgeblieben.... Klimawandel? Seit 40 Jahren die grösste Trockenheit in diesem Gebiet...stimmt nachdenklich!.

25.10. Zügiger Grenzübertritt bei Shakawe nach Botswana. Schon bald erreiche ich die Ortschaft Etsha 13. Ab hier führt ein tiefsandiger Off-Road-Track zur Guma-Lagoon. Gemäss Hupe-Reiseführer, eine extrem tiefsandige Strecke von ca. 10 km...man soll sich vorher über deren Befahrbarkeit erkundigen. Ach was! Bin ja die Strecke schon dreimal gefahren! Brauche mich nicht zu erkundigen!

Beim Ausgang von Etsha 13, lasse ich Luft aus den Pneus...viel! Während ich die Luft aus den Ventilen lasse, begegnet mir ein Schwarzer. Er bleibt stehen, schaut meinem Getue zu und deutet mir immer “more, more”. Der Pneudruck liegt nur noch knapp über 1 Bar. Fertig....das muss genügen!!!

Gut Durchatmen und ich fahre los. Ein Auge auf dem GPS, das andere den Pfad vor mir suchend. Zuerst führt der Track durch dichtes Unterholz und viele halbwüchsige Bäume. Obla, diesmal ist es wirklich sehr tiefsandig. Ich schlängle mich im 2. Gang des Untersetzungsgetriebes vorwärts durch die Bäumchen und Sträucher. Enorm tiefsandig!

Das Auto bricht hinten links aus, dann wieder rechts....die Lenkung funktionniert im Tiefsand nur verzögert. Eine Kurve nach der andern. Lenkrad links, Lenkrad rechts....ein andauerndes Kämpfen. Kanpp schaffe ich jeweils die Abstände zwischen den Bäumen. Einem Skislalom gleich umkurve ich diese Hindernisse, während der Motor heult und ich versuche ja nicht stecken zu bleiben. Es wird immer schwieriger...ich habe das Auto beinahe...oder eigentlich kaum mehr im Griff...bin nur noch darauf bedacht, nicht stehen zu bleiben. Da Bummmmm...Ich stehe still ein Baum neigt sich zu Boden. Wie beim Slalom im Winter...das war ein Tor zuviel. Meine Hauptsorge, der Stillstand. Den Rückwärtsgang einlegen und mit viel Gefühl versuchen einen Meter rückwärts zu fahren, damit ich dieses "Tor" erneut anfahren kann. Gott sei Dank gelingt das, so dass ich mich aus der dummen Situation befreien kann. Das Gehölz lichtet sich etwas, doch der Sand wird nicht weniger tief. Keine Spur, bzw, hunderte sind zu erkennen. Auf dem letzten Zacken, immer wieder beinahe Stillstand, kämpfe ich mich im wahrsten Sinne des Wortes vorwärts...Meter um Meter! Ich sitze gar nicht mehr richtig im Sitz, klammere mich dermassen ans Steuer....links, rechts, in allen Himmelsrichtungen wühlt sich das Auto mit laut dröhnendem Motor vorwärts. Ich bin tropfnass von der immensen Anstrengung, das Auto einigermassen in einer Richtung vorwärts zu bringen. Ab und zu einen Blick aufs GPS....die Richtung stimmt. Gemäss früheren Fahrten, sollte eigentlich das Gröbste längst überstanden sein.....nein es geht immerfort so weiter.

Endlich spüre ich, dass der Tiefsand etwas fester wird und das Auto wenigsens ab und zu wieder halt findet. Noch ein Kilometer bis zur Guma-Lagoon. Die Fahrt war so anstrengend und forderte meine vollste Konzentration, so, dass ich gar nicht merkte, das die Schlingerfahrt über mehr wie 8 Kilomter ging. Das war Schwerstarbeit, nicht nur für mich, sondern auch für meinen Land Rover!

Bachnass, mein blaues T-Shirt ist dunkelblau....man könnte es auswinden....erreiche ich die Reception der Guma Lagoon. Ueberglücklich, dass ich nicht irgendwo draussen am Sandschaufeln bin...

Die Cheffin ist erstaunt, dass ich das geschafft habe, rügt mich:”Das nächste mal bitte vorher anrufen....wir hätten Dich abgeholt und Dir den derzeitigen Weg gezeigt”....Der Grund für diesen nicht nur extremen, sondern extrem extremen Tiefsand ist folgender:

Normalerweise ist ein grosser Teil dieser Strecke während der Regenzeit überflutet, so, dass sich der Sand verdichtet und einen einigermassen festen Untergrund schafft. Der Regen ist ja bekanntlich ausgeblieben und somit hat sich die Tiefsandigkeit verschlimmert.

Den weiteren Nachmittag geniesse ich an der wunderschönen Lagune am Delta. Ausser mir sind nur zwei südafrikanische Fischer hier. Die sind jedoch per Boot zur Lodge gekommen.

Am frühen Vormittag checke ich aus....jetzt ist der Tiefsand noch besser zu befahren. Mir graut jetzt schon!! Das selbe Stück??? Kann ich mir noch gar nicht vorstellen! Man hat ja so seinen Stolz...ich traue mich nicht um Begleitung zu fragen. Umso erleichterter bin ich, wie die Managerin beim Auschecken zu mir sagt; “Warte noch bis 0900, dann fährt einer der Mitarbeiter nach Etsha 13 und Du kannst ihm hinten nachfahren". “Gott sei Dank!!” Dieses Angebot ist wie ein Geschenk des Himmels!

0900 fahren wir pünktlich weg. Ebenfalls eine tiefsandige Strecke aber nur etwas über 5 Kilometer so krass. Zudem fühle ich mich natürlich viel sicherer mit einem Zweitauto und zudem jemandem, der die Strecke kennt.

In Etsha 13 wieder auf die Asphaltstrasse nach Maun, zur Campsite des Sedia Hotels.

Nun habe ich einen Erholungstag verdient...Gutes Essen...Schwimmen im grossen Pool....nein das geht nicht...immer noch meine Schulter :-))!

28.10. Wie ich nach einem Ruhetag, am Morgen im Sedia-Hotel zur Fahrt nach Mankwe aufbreche, stellt sich mir noch vor dem Ausgang ein Auto in die Quere. Jemand steigt aus und hält mich mit erhobeneer Hand auf!...Was soll das? Polizei? Nein, doch, das ist Anthony, mein gut bekannter Guide! Er hat mein Auto durch die Büsche gesehen und hat sich gesagt: Das ist doch Reini! Und so war es auch. Ein herzliches Wiedersehen!

Er fährt weg zur Khwai-Lodge...ich gehe noch einkaufen und fahre dann zur Mankwe-Lodge. Wir machen einen Treff bei der Khwai-Lodge im Moremi-Nationalpark ab.

Ich fahre weg. Zuerst über Asphalt, dann auf immer schlechterer Gravel-Road Richtung Mankwe Lodge. Die durch das GPS vorgegebene Route fordert mich auf, nach links auf eine Off-Road-Strecke abzubiegen. Hmmmm...eigenartig, der Pfad ist wirklich schmal...auch fehlt mir ein Hinweisschild zur Mankwe Lodge. Ich versuche es.

Durch Mopane-Wald, durch Sträucher zieht sich der Pfad. Anfänglich gut ersichtlich, mit der Zeit jedoch immer schlechter. Nach ungefährt 5 km kann ich keinen Pfad mehr ausmachen und werde verunsichert. Ein grosses Plateau vor mir...weitherum alles übersäht mit Elefanten-Dung. Noch eine kurze Weile suche ich nach der Fortsetzung der Spur....Nichts! Ich entschliesse mich wieder umzukehren und den Weg zurück zur Abzweigung retour zu fahren. Nach gut 20 weiteren Kilometern kommt dann auch die richtige, beschilderte Abzweigung zur Mankwe-Lodge.

Fazit: So präzise die Routenfindung mit GPS....oder auch Karte ist......über den Zustand der Strecke gibt keines der beiden Auskunft!!! :-)).

Nach dem ausgezeichneten 3-Gang Menue, zusammen mit 6 Südafrikanern am Tisch, muss ich wohl oder übel im Stockdunkeln den Weg zur Campsite finden. 1 Kilometer durch Gestrüpp. Ich bin alleine. Eigentlich hatte ich vor beim Uebernachtungsplatz noch ein Feuer zu machen und etwas den nächtlichen Lauten und Geräuschen der Wildnis zu horchen. Nachdem ich jedoch vom Besitzer wegen eines sich in der Gegend herum-treibenden Leopardenpaares gewarnt wurde, mich nachts nicht ins Freie zu begeben, ziehe ich es vor, mich ins Auto zu verkriechen und für einmal auf das abendliche Feuer zu verzichten.

 

 

4. Woche (30.10. - 5.11.2015)

 

Von meiner Campsite fahre ich zur Reception, um noch meine dort im Kühlschrank aufbewahrten Lebensmittel abzuholen. Zwei Paare von gestern Abend winken mir zu und fordern mich auf, mich noch zum Frühstück zu ihnen zu setzen. Eigentlich gar keine schlechte Idee....habe ich doch noch genügend Zeit, um die knapp 100km zum Khwai North Gate zurück zu legen.  Diesmal die Konversation in deutsch. Drei Deutsche und die eine Dame aus Oesterreich, zwei Ehepaare. Sie sind vor drei Jahren nach Südafrika, nach Arabella, ausgewandert. Der Eine, John war Aufsichtsrat bei der Deutschen Bank und hat noch mit Joe Ackermann zusammen gearbeitet. Der Andere, ein Ehemaliger CEO von Cap Gemini in Deutschland.

Sie reisen jährlich während mehreren Monaten in ganz Südafrika mit dem Dachzelt und unter einfachsten Bedingungen. Tatsächlich. Wenn ich sie so betrachte haben sie die selben schwarzen Fussohlen, dieselben schwarzen Ränder unter den Zehen- und Fingernägeln. w ie ich. Ihre Shorts, Shirts und Blusen sehen auch nicht aus, wie wenn sie direkt aus dem Kleiderschrank kämen!....Chapeau!!!

Sie schwärmen davon, dass sie den Ausstieg aus der elitären Gesellschaft geschafft haben und nun überall wieder echte Freunde gewonnen haben.Von den alten Freundschaften, die doch nur aus Etikette bestanden oder nur Zweck- und Interessensverbindungen waren, haben sie sich getrennt..Sie haben neue Freunde gewonnen....auch Schwarze, deren Qualitäten und Herzlichkeit sie zu schätzen lernten und sie keinesfalls mehr nur als Diener unserer Gesellschaft und Ideologien zu benutzen....mit der Sklaverei und der Koloniqlisierung hat all dies begonnen. Um etwas Gutes mit den Schwarzen zu erreichen, sollten wir Ihnen auf gleicher Augenhöhe begegnen. Nicht sie auf unsere Augenhöhe bringen, eine zu grosse Distanz haben wir geschaffen, sondern uns etwas ducken....dann wird es gelingen.

Wir lachen mit den beiden schwarzen Damen, waschen und trocknen das Geschirr unter leisem Kichern der beiden Frauen, deren Aufgabe es eigentlich  gewesen wäre, diese Arbeit für uns zu verrichten.

Ich verabschiede mich. Wir wünschen uns gegenseitig weiterhin gutes Reisen und begebe mich zur Transitstrecke zum Khwai North Gate. Auf der Gravelroad, teilweise etwas wellblechig und manchmal etwas versandet komme ich gut vorwärts. Links und rechts die grüne Mopane (kleine Bäume und Sträucher)-Landschaft und dazwischen die meist geradeaus führende, weisse Naturstrasse. Beim Kreuzen das Khwai-Rivers und der Strasse muss ein Umweg durch den dichten Mopanewald, nach Mababe-Village gefahren werden. Kein Problem...

Das GPS zählt die noch zu fahrenden Kilometer zum Khwai North-Gate herunter. Nur noch wenige 100m. Nur noch die oft fotografierte Ueberquerung der Brücke über den Khwai-River, dann bin ich beim Gate. Die Brücke, etwa 80 Meter lang besteht nur aus quer gelegten Rundhölzern. Zur Stabilisierung sind links und rechts, ungefähr auf Spurbreite ebenfalls Rundhölzer, jedoch in Längsrichtung gelegt. Man ist also gehalten, mit den Rädern möglichst auf diesen Längshölzern zu fahren....eine wacklige Angelegenheit!

Sofort beim Gate erkundige ich mich nach Anthony. Ein Helfer führt mich zum Boga-Camp (Botsuana Guide Assosiation), wo sich Anthony und zwei seiner Helfer befinden. Ein herzliches Wiedersehen. Er zeigt mir stolz sein neues Auto. Aufschrift: Tony Mobile Safaris! Ein Toyota Landcruiser mit treppenartigem Aufbau, mit Funk und allen Schikanen. Wirklich ein schönes Auto.

Wir setzen uns, lachen und plaudern und kommen dann so beiläufig auch auf unser Vorhaben nächstes Jahr zu sprechen. Ich spüre schon, dass Anthony nicht mehr so begeistert ist, sich als Guide bei mir ins Auto zu setzen. Viel lieber würde er uns eine teure, 5-tägige Fahrt in seinem Atuo anbieten. Ich merke gleich, dass das für ihn natürlich viel interessanter ist....doch wir werden eine Lösung finden, meint er. Wir treffen uns ja Mitte November im Senyati-Camp zu einem Braai (Grillabend) mit seiner Familie.

Ich ziehe mich zu meinem Stellplatz zurück, grilliere mir ein Stück Fleisch und wehre mich dabei andauernd gegen die lästigen Affen...meine Steinschleuder habe ich Anthony ausgeliehen. Schon bald lege ich mich schlafen.

30.10. Um 13Uhr erreiche ich nach 5 Stunden Fahrt auf sandiger Piste, das 120 km entfernte Savuti im Chobe Nationalpark. Die Sandridge-Road weist tiefe Fahrspuren auf, so tief, dass das Auto den Weg wie auf Schienen, beinahe von alleine den Weg findet.

Die mir zugewiesene Campsite CV1 ist uneingezäunt und am Rande des Savuti Camping Komplexes.

Ich liege im Auto und habe noch Licht....da plötzlich tönt es kurz und dumpf. Irgend ein Tier ist auf die Kühlerhaube gesprungen, danach ein zweites mal....von der Haube aufs Dach! Das Auto wackelt einen kurzen Moment hin und her! Ich shiesse sofort auf...gsch, gsch, gsch...bringe das Auto zum Wackeln, in der Hoffnung das Tier springe wieder vom Auto. Tatsächlich wieder dumpfer Aufschlag auf der Haube und Ruhe war’s.

Noch lange liege ich wach und sinniere, was das wohl gewesen sein könnte. Die ganze Arche Noah habe ich durchgearbeitet. Die weichen Tatzen...das Gewicht, schätzungsweise 50-80 Kilo...nur so wackelt das Auto...der Sprung?...das kann nur eine grosse Katze gewesen sein. Ein Löwe? Ein Leopard? Morgen früh werde ich nach Spuren suchen. Das wird mir Klarheit verschaffen.

Sofort nach dem Erwachen, die Sonne scheint bereits, krieche ich aus dem Auto....da muss ich wohl nicht lange nach Spuren suchen. Ein grosser Haufen Elephanten-Dung und rings ums Auto, riesige WC-Deckel grosse Fussabdrücke eines Elefanten!!.Die Spur verliert sich in Richtung der nächsten Campsite.

Doch ein Elephant springt doch nicht auf ein Auto?...Gott sei Dank nicht! Ich kann mir nur vorstellen, dass der Elefant durch meine beiden nicht ganz geschlossenen Autofenster meine gekauften Aepfel gerochen und sie mit dem Rüssel gesucht hat. Das kann nur so gewesen sein!

31.10. .Nochmals 2 Stunden Pistenfahrt. Jetzt, bei Kachikau wird die Strasse breiter und führt auf Asphalt nach Kasane. Ein kurzer Einkauf im SPAR und 20 km weiter zum Senyati-Camp. Zum Glück ist hier noch eine Camp-Site frei.Leider finden sich da nur 3 Elefanten zum abendlichen Trinken und Duschen ein...

1.11. Schon am frühen Vormittag begebe ich mich nach Kazungula zur Grenze nach Zambia. Die Ausreise, einfach, schön geordnet, unkompliziert. Zusammen mit einem riesigen Truck überquere ich auf der Fähre den Zambesi. Der Wasserstand dieses riesigen Flusses, ist durch die herrschende Trockenheit stark gesunken. Grüne Inseln überall, mittendrin. Unmittelbar nach Verlassen der Fähre werde ich durch Helfer und Geldwechsler wie immer stark bedrängt. Ich versuche mich der lästigen Aufdringlinge durch forsches Voranschreiten auf direktem Weg zu entledigen. Alle wollen halt etwas Geld verdienen. Von einem Schalter zum andern Schalter, zum Container und und und. Immigration, Zoll, Versicherungen....immer mit 3-4 der hartnäckigen Helfern um mich...und überall bezahlen. Visa, Road-Tax, Carbon Tax, Versicherung....alles kostet. Die Schlusskontrolle vor dem Verlassen des Grenzüberganges...Vorweisen aller Quittungen. Dann öffnen sie mir das Tor und ich darf endlich hinein, nach Zambia.

Eine Stunde Fahrt auf bester Asphaltstrasse und ich fahre einmal mehr durch Livingstone zur Maramba River Lodge. Eine herzliche Begrüssung...Adreidah, Barbara, Mary, Titani und wie sie alle heissen, sind noch da. Rasch hat sich rumgesprochen, dass Reini wieder hier in Maramba ist. Ich buche auch gleich die nächsten Tage, um zu relaxen, um mich zu erholen und ganz einfach das Leben zu geniessen!

 

 

5. Woche (6.11. - 12.11.2015)

 

Es ist fünf Uhr morgens und kalt im Auto.- Ich schlafe bei halb geöffneten Fenstern nur im Ueberzug für eine Bettdecke (...hat sich sehr bewährt!) Draussen schon hell und bereits begrüssen  viele Vogelstimmen den anbrechenden Tag. Eine halbe Stunde noch, dann erscheint zwischen den Bäumen durch am Horizont der silbrig-rote Streifen der auf- gehenden Sonne. Ich drehe mich nochmals, doch schlafen kann ich nicht mehr. Erstens weil ich mich beinahe mit den Vögeln, um 9 Uhr schlafen gelegt habe und  zweitens weil mich doch etwas fröstelt.

Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, krieche ich aus dem Auto. Zuerst meine Schlafstätte wieder in Ordnung bringen, Morgentoilette und Duschen gehen. Dann der erste Kaffee aus meinem neu erstandenen Wasserkocher...und erst mal wieder etwas ausruhen und das satte Grün der Anlage der Maramba-Lodge geniessen.

Vorbei an den neben mir einzigen Camping-Gästen, einem jungen Paar aus Argentinien, Daniela und José, zum Pool. Ich stelle mich eine Viertelstunde ins angenehm kühle Wasser....schwimmen kann ich ja wegen der Schulter nicht...und lasse so erst den Tag in mir anbrechen.

Nach dem üppigen Frühstück mit Speck, Spiegelei, Böhnchen, Zwiebeln etc. wieder die 200 Meter zurück, zwischen den Chalets durch, zu meinem Auto. Dort etwas “rumnuschen”, das Notebook und die Geräte aufladen, und dann nix wie los zum ersten Drink an der schattigen Pool-Bar! Der  “Rock-Shandy” mit ganz wenig Alkohol, doch viel Füssigkeit und natürlich auch Eis, kann bei knapp 40 Grad Wärme Berge versetzen! In der angenehm kühlen, offenen Lounge versuche ich mich im Internet. Manchmal ist die Verbindung besser, manchmal gibts überhaupt keine. Geduld ist gefragt...und die habe ich ja! Wenn’s halt nicht klappt lege ich mich für eine halbe Stunde in die weichen Kissen und versinke gleich in den Tiefschlaf!

So ziehe ich meine Kreise zwischen all den Stationen, Auto, Pool, Pool-Bar, Lounge, Restaurant...vielleicht mal ein Einkauf in Livingstone. Dazwischen viele Plaudereien und Spässe mit den Schwarzen! Die Zeit vergeht rasch und die Tage sind wirklich sehr erholsam!

Durch den Umstand, dass ich immer nur ein Frühstück oder ein Mittagessen (meistens Chips und Hot-Chilli-Sauce) zu mir nehme, bin ich dann jeweils abends hungrig. Ich bin immer der erste, der sich auf der Terrasse einfindet, um einen Apero und dann das Dinner zu bestellen. Die Auswahl ist nicht sehr gross, daher esse ich jedes zweite mal “Zambian Beef Curry”.....schmeckt ausgezeichnet!!

Noch während ich esse, beginnt die Dämmerung. Es ist erst halb sieben und innert weniger Minuten versinkt die Sonne zwischen den Bäumen am Maramba River und die Nacht ist da.....aber auch die Mücken! Gleich mit Beginn der Dunkelheit beginnt ein tausendfaches Gezirrpe, Quacken und viele fremdartige Laute. Wie mit einem Paukenschlag beginnt das Naturkonzert!

Es ist 21 Uhr....stockdunkel....ich verkrieche mich bereits ins Auto, horche noch eine Weile der lauten, grunzenden Hippo-Laute und lege mich schlafen. Duschen?...das mache ich morgen! Ich erwache, schaue auf die Uhr. 23.30. Ich liege wiederum wach und denke, ich könnte eigentlich auch noch rasch die Toilette aufsuchenl Gemacht, getan. Ich nehme meine Stirnlampe zur Hand und begebe mich zum 100 Meter entfernten Toiletten-Block, einem Rundbau mit offenem Eingang. Mittlerweile bin ich der einzige Gast auf der Campsite.... oder vielleicht doch nicht? Wie ich etwa 10 Schritte vom Eingang zur Toilette weg bin, erblicke ich zwei grosse ovale Schatten, mit je vier kurzen Beinen und  riesigen Schädeln. Ich bleibe sofort stehen, lösche die Lampe. Erstens damit ich die beiden grasenden Hippo’s nicht irritiere und zweitens, dass sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen können. Jetzt sehe ich sie ganz deutlich vor mir. Rupfff, rupffff, rupppfff tönt es, wenn sie mit ihren riesigen Mäulern das ohnehin schon kurze Gras abreissen. Ich warte eine Minute...die Beiden grasen ruhig weiter. Ich mache einen weiteren Schritt...sie bemerken mich, heben den Kopf und schauen in meine Richtung. Ich warte erneut und mache den nächsten Schritt. Jedesmal, wenn ich einen Schritt vorwärts mache, schauen sie auf, beginnen jedoch gleich danach wieder mit fressen.So wage ich mich Schritt um Schritt näher zum Eingang, immer mit einer gefühlten Minute Wartezeit dazwischen. Einmal bei einem meiner Schritte reisst eines seinen Mund weit auf...unglaublich diese Klappe!! Ich deute das nicht als irgendwelche Drohgebärde, sondern eher als ein gelangweiltes Gähnen. Ich befinde mich etwa 4 Meter vom näheren Tier,....mir fehlen noch vier, fünf Schritte bis ich im Toilettenhaus bin. Hoppp, hoppp, hoppp und ich bin vorbei und in Sicherheit.

Was wohl, wenn ich raus sollte und sie noch näher am Eingang grasen?? Dem ist nicht so...sie haben sich inzwischen etwas weiter entfernt. Ruhig gehe ich die paar Schritte an ihnen vorbei, normalisiere dann meinen Schritt, mit dem Kopf um 180 Grad nach hinten gedreht.

Während all meiner bisherigen Maramba-Aufenthalte habe ich wohl immer die Warntafel “Beware Hippos” gesehen, doch nie eines auf der Campsite erblickt. Diesmal sah oder hörte ich sie beinahe allnächtlich. Sie verlassen den Maramba wenn es dunkel ist und es ruhig wird, um dann bis in die frühen Morgenstunden das saftige, von den Gärtnern stehts mühevoll gepflegte Gras zu “ernten”.

Der niedrige Wasserstand des Maramba-Rivers ermutigt die Elefanten des gegenüber liegendem Moshi-oa-Tunya Nationalparks in das Gelände der Lodge einzudringen. Das soll unter allen Umständen vermieden werden....

Zwei der Riesen haben den Fluss bereits überquert und reissen auf der Lodge-Seite Aeste von den Bäumen. Der dafür zuständige Security-Man alarmiert per Handy. Zwei Minuten später sind ein paar Schwarze da, die Knallkörper vor die Elefanten werfen, um sie zur Umkehr zu bewegen. 20-30 mall knallts wie Gewehrschüsse. Nichts! Sie lassen sich nicht von ihrer Mahlzeit abbringen. Mittlerweile sind mehrere Leute der Staff vor Ort, Sie klatschen was das Zeug hält, lachen und freuen sich wie Kinder. Sie wissen genau.....das hilft wenig! Ein lustiges Treiben, auf der einen Seite die Leute, die versuchen das Tier zur Umkehr zu bewegen, auf der andern der Elefant, der das Getue einfach ignoriert und sich weiterhin an den Sträuchern und Bäumen gütlich macht....vielleicht nur zum zeigen, wer hier das Sagen hat!

Das Spiel dauert so eine Viertelstunde bis sich die Beiden dann doch entschliessen, zurück über den Fluss zu ihrer Gruppe zu gehen....Waren es die Knallkörper, war es das Klatschen oder ganz einfach die Zugehörigkeit zur Gruppe?? Nie werdens wir wissen! Das Spiel kommt täglich ein bis zweimal vor. Wenn man weiss, was für Schäden Elefanten anrichten, ist es durchaus veständlich, das versucht wird, sie vom sehr gepflegten, grünen Gelände der Lodge abzuhalten. Denn sind sie einmal drin, so bringt man sie nicht wieder so rasch raus...

Es ist mir bekannt, dass in der Thorntree River Lodge auf der andern Seite des Zambesi Lion Walks angeboten werden. Um mich zu informieren fahre ich durch die Stadt auf die andere Seite des Flusses. Nach wenigen Kilometern, links auf den schmalen Weg zur Lodge abbiegen....1,9 km bis zur Lodge! Ich rüttle da mit meinem Auto mit 15 Stunden-Kilometern, da plötzlich sehe ich zwei Löwen kurz nacheinander über den Weg jagen. Waren das Löwen...oder habe ich mich getäuscht? Ich befinde mich ja nach wie vor auf dem Gelände des Moshi-oa-Tunya Nationalparks...und da gibt es keine Löwen, überhaupt keine Raubkatzen!

Keine zwei Minuten später, ich stehe nun an der Stelle, wo sie im Unterholz verschwunden sind, springen zwei mit Gewehren bewaffnete Rangers im Laufschritt, offenbar den Löwen hinterher. Ich will sie ansprechen, sie ignorieren mich. Ich warte einen Moment...nimmt mich schon Wunder, was das soll!

Da, ein paar Leute im strammen Wanderschritt. Dabei wiederum ein bewaffneter Scout und ein Guide. Sie gehen weiter, den Guide kann ich ansprechen. Er nimmt sich die Zeit mir ein paar Erklärungen abzugeben. Jetzt weiss ich mehr. Das ist ein Lion-Walk! Das geht so: Gegen einen Preis von 50USD hat man die Möglichkeit 1-3 Stunden mit zwei bis drei Löwen zu wandern...immer in unmittelbarer Nähe zu den Tieren.  Natürlich immer begleitet von bewaffneten Rangern. Die Löwen sind zahm und keine hungrigen, gefrässigen Raubkatzen! Ich stelle mir vor, dass das Verhalten der Tiere bestimmt sehr interessant sein muss, ist es doch ein ihnen vertrautes, natürliches Gelände.

Nun kann es schon mal vorkommen, dass wie heute, die Löwen Wild aufspüren und ihrem Jagdinstinkt freien Lauf lassen. Sie haben zwei Giraffen erspäht und sind kurzerhand ausgerissen.....ausgerechnet mir über den Weg! Die zwei Bewaffneten, verfolgten die Löwen, um sie vom Töten eines Giraffen abzuhalten. In der Regel sei das so, dass die Tiere nur ihren Jagdtrieb auslebten, jedoch nicht töten. Die Löwen sind gefüttert, also nicht hungrig. Doch ab und zu kann es mal vorkommen, dass sie doch ein Tier erwischen und in ihrem Eifer töten oder schwer verletzen. Dann wird es mit der Kugel getötet und später als Futter für die ganze Löwengruppe verwendet.

Ja, sie ist wirklich herrlich diese Maramba River Lodge! Heute ist der 10, November und es ist Zeit Abschied zu nehmen. Ich gehe noch kurz zur Bar, bezahle für die Staff des Restaurants und der Küche einen Früchte-Cocktail...natürlich ohne Alkohol und verabschiede mich von jedem einzelnen persönlich.

Nach knapp einer Stunde Fahrt erreiche ich den Grenzübergang nach Botswana. Abgesehen von den hartnäckigen und aufsässigen Geldwechslern und Helfern, eine absolut problemlose Ausreise.

Nach der Fähre über den Zambesi die Einreise nach Botswana. Eine weitere Viertelstunde nachher biege ich in einen Track zur Senyatisafari Lodge ein.

Es ist heiss, sehr heiss. So um die vierzig Grad. Ein heisser Wind weht vom Innern des Chobe-Nationalparks her und bringt viel Staub und Sand mit. Der Sand der Anlage ist so heiss, dass man kaum darauf gehen kann. Leider ist kein wirklich schattiger Platz mehr verfügbar und mir wid so eine leichtschattige Site zugewiesen. Das behagt mir gar nicht, aber was soll ich anderes tun?! Wenn ich hier die abendliche Elefanenparade an die Wasserstelle abnehmen will, muss ich das halt in Kauf nehmen. Zudem werde ich mich hier mit Anthony treffen, um Details zur nächsten Tour zu besprechen.

Wie ich so im Schatten sitze und vor mich hin sinniere,,,das ist die einzige Tätigkeit, die mich im Moment nicht zum Schwitzen bringt, betrachte ich meine Füsse. Die Sohlen schwarz, die Füsse bis auf Wadenhöhe braun/grau und voller Sand und Staub. Da überlege ich mir: Habe ich meine künftigen Reisepartner diesbezüglich auch vororientiert???? :-))

 

 

 

6. Woche (13.11. - 20.11.2015)

 

Es ist sehr heiss im Norden Botswanas und es wird täglich noch wärmer. Heute steht das Thermometer im Schatten auf 44 Grad. Immer wieder warme Windboen mit viel Staub und Sand. Tagsüber keine Bewegung in der trockenen Landschaft, kein Tier am Wasserloch beim Senyati-Camp. Die Elefanten kommen erst am Abend wenn es etwas kühler wird um Wasser zu saufen. Auch sie mögen sich in der Hitze nicht bewegen. Sie dösen tagsüber irgendwo im Schatten unter Bäumen,

Ich warte immer noch auf den vereinbarten Besuch von Anthony. Da ich von ihm nichts mehr gehört habe, habe ich den Aufenthalt in Senyati bereits um einen Tag verlängert, in der Hoffnung, er werde sich noch melden.

Um mir die Wartezeit in dieser Hitze etwas erträglicher zu gestalten, verbringe ich viele Stunden in der kleinen, etwas kühleren Reception. Lindy, die Receptionnistin, eine junge, schwarze Frau, hat ebenfalls nichts dagegen, wenn sie Besuch erhält um etwas zu plaudern und ihr so die Langeweile zu erleichtern.

Während der Ventilator an der Decke surrt und für eine bewegte angenehme Luft sorgt, erzählt sie mir viel über ihr Leben. Sie ist in Kasane aufgewachsen und wohnt jetzt in Lesumu. Voller Stolz erzählt sie mir, wie schön das Dorf Lesumu sei, sie hätten sauberes Wasser und sogar Elektrizität..... Ein Freund hätte ihr vor einem Jahr ein Haus gebaut, das nun ihr Eigenes sei. Zwei Zimmer und eine Küche. Das Haus aus Stein mit Blechdach. Sie spare nun darauf, dass sie irgendwann das Haus mal mit Stroh decken könne. Ein weiterer Traum wäre mal fliessendes Wasser im Haus, damit sie eine Dusche einrichten kann. Jetzt muss sie das Wasser in Kübeln am Brunnen holen..Es ist faszinierend über diese einfache Lebensweise und die Träume und Wünsche, die  wohl kaum mal in Erfüllung gehen werden, zu erfahren.

Sie ist 32 Jahre alt. Während sie so berichtet gehe ich rasch zum Auto, um Aepfel zu holen. Ich zwei, Lindy zwei. Sie ist richtig happy, isst einen und will den andern am Abend mit nach Hause nehmen. Sie liebt die grünen Aepfel.

Sie weiss, dass ich auf Anthony warte. Immer wieder will sie Anthony anrufen, um ihn daran zu erinnern. Das möche ich nicht.

Bevor ich am Nachmittag nach Kasane zum SPAR einkaufen gehe, besuche ich nochmals Lindy und frage sie, ob ich ihr etwas mitbringen solle, was sie gerne mag. Natürlich Schokolade. Dann überlegt sie nochmals, schreibt mir auf einen Zettel: Electricity und eine Nummer. Ich verstehe das nicht. Sie erklärt mir, dass sie für den Bezug von Strom  ein Pre-Paid-System, ähnlich wie beim Handy,  hätten. Sie muss den Strom zum Voraus bezahlen.

Bei SPAR kaufe ich für ca. 10 Schweizer Franken Elektrizität, Schokolade hatte es keine, dafür Schokolade-Yoghurt und einen 2 Kilo-Sack Aepfel. Mit strahlenden Augen und überglücklich nimmt sie die Sachen entgegen..sie hätte jetzt für zwei Wochen Strom und für zwei Wochen Aepfel....das Yoghurt nehme sie heute Abend mit nach Hause....es sei für sie heute Happyday!!! (...Entwicklungshilfe vor Ort!)

Mit etwas getrübterer Miene beichtet sie mir dann, dass sie inzwischen doch Anthony angerufen und ihm erklärt hätte, dass ich auf ihn warte und dass ich etwas ungehalten sei. Er würde später zurückrufen. Gegen Abend erhalte ich den Anruf, er würde morgen Vormittag vorbeikommen.

Endlich ist die Tageshitze vorüber. Es ist schon dunkel. Einzeln und in Gruppen kommen Elefanten zum beleuchteten Wasser. Tolle Tiere. So ruhig in ihren Bewegungen, so überlegt und so bestimmt Sie saufen, bespritzen sich den Rücken, den Bauch und die Seiten mit Wasser und Sand, um sich vor der Sonne und vor Insekten zu schützen. Vor allem bei der Annäherung anderer Gruppen, lautes Geknurre und ohrenbetäubende Trompetenstösse. Ebenso, wie sie kommen, verschwinden sie wieder in der Dunkelheit¨Einfach toll!!

Heute sollte Anthony kommen. Er kommt nicht. Er ruft Lindy an, er komme erst um 18 Uhr mit seiner Familie. Okay, na dann halt! Ich verlängere einen weiteren Tag in Senyati. 19 Uhr.  Noch kein Anthony. Ich gehe zur Bar. Jetzt habe ich die Nase voll!! 19.30 Wer kommt zur Bar?- Anthony! Ich zeige ihm die kalte Schulter und erkläre ihm, dass ich keine Reisen mehr mit ihm unternehmen werde und dass ich sehr enttäuscht sei, ob seiner Unzuverlässigkeit. Ich brauche einen Guide auf den ich mich verlassen kann!

Nach einer Stunde an der Bar...er gibt mir so viele Gründe an, warum er es nicht schaffte...die mögen stimmen, oder auch nicht. Wir kommen uns wieder etwas näher, im Grunde genommen ist er mir ja doch sympathisch.

Ganz vergessen habe ich, dass er ja auch seine Familie mitbringen wollte. Ich erinnere mich und frage ihn nach der Familie. “Sie wartet im Auto”! Okay, dann weg von der Bar und zu meinem Stellplatz. Anthony und ich wieder versöhnt, eine lustiger Abend mit seinen Kindern und seiner sympathischen Frau Bonnie...alles wieder im Lot! Ich ziehe mich zurück zum Schlafen und horche noch eine Weile den Lauten der Nacht, dem Elefantengetue, dem Lachen von Hyänen und den Rufen der Schakale und auch dem fernen Brüllen eines Löwen.

15.11. Bevor ich nach Kasane weiterfahre, gehe ich nochmals zu SPAR in Kasane um einzukaufen. Ein typisches “Tribühnen-Auto” kommt mir entgegen und blinkt mit den Scheinwerfern. Ist ws besonderes? Nein, ich fahre weiter. Nach kurzer Zeit überholt mich wieder ein Tribühnenauto, fährt vor mich hin mit eingeschalteter  Warnblinkanlage...und stoppt mich. Anthony steigt aus..mit seinem unverkennbaren heiseren Lachen und streckt mir eine Flasche hin. Er war mir für meinen Aerger eine Flasche Wodka kaufen, wollte mir diese nach Senyati bringen. Wir verabschieden uns nochmals, während mir seine ganze Familie, Frau und Kinder...alle auf der vorderen Sitzreihe zusammengepfercht...winken!

Aus drei vorgesehenen Senyati-Tagen, wurden nun halt fünf!

Nach 300km langweiliger Asphalt-Fahrt erreiche ich Nata und fahre gleich zur Nata River Lodge. Tönt gut...da übernachte ich. Wie ich an die Reception komme...alles kommt mir so bekannt vor....erinnere ich mich, dass ich bereits schon mal mit den Valentinis hier war.

Die Lodge superschön, inmitten eines Gartens mit vielen tropischen Pflanzen. Die Campsite etwa 100 m davon entfernt, sandig mit viel Sträuchern. Ich finde hier für diese Nacht einen schattgen Platz, besuche gleich die Bar und genehmige mir ein grosses, kühles Bier! Auf dem Rückweg zu meinem Auto begegne ich einem Schwarzen, einem Security-Man. Er sitzt in einem weissen Plastikstuhl inmitten von Gebüschen. Er grüsst mich, ich grüsse ihn mit Hand erheben. Seine Khaki-Uniform viel zu gross für seine Körpermasse. Die Hosen hochgekrempelt, das Hemd viel zu weit. In dieser Uniform hätten sich zwei solcher Mannen verstecken können. Die baren Füsse  in Schuhen, die bestimmt 3 Nummern zu gross sind. Ich gehe näher zu ihm und grüsse ihn nochmals. Er steht auf verweist voller stolz auf seinen Rücken! “Security”. Auch greift er sich an die Brust und zeigt mir dort auf einem weissen Schild seinen Namen. Ich frage ihn nach seiner Aufgabe.....bevor er antwortet holt er im nahen Gebüsch einen zweiten Plastikstuhl und deutet mir, ich solle mich darauf setzen. Ich setze mich und frage ihn nochmals nach seiner Aufgabe, für welche Art von Sicherheit er sorgen soll. In seinem nur schlecht verständlichen Englisch beantwortet er meine Frage “Animals and Bad Boys!”

Aha! Es ist schwierig mit ihm zu sprechen. Wir sitzen einfach ein wenig da. Ab und zu schaut er mich an und lächelt. Dabei zeigt er einige wenige weisse Zähne. Wie die andern sind kann ich nicht sagen....sie sind einfach nicht mehr da!

Er versucht mir zu erklären, dass es hier viele Schlangen und Skorpione gäbe. Ich hege höchste Zweifel. Skorpione in so tiefem Sand....die sind doch eher in steinigen Gebieten.

Er aber besteht auf seiner Aussage. Mich erstaunt, dass er die vorkommenden Schlangenarten bei den Namen nennen kann. Boomslang, schwarze Mamba, Pythons, aber nur kleine. Kann ich mir gut vorstellen!

Nach wenigen Minuten steht er auf, nimmt mich am Arm geht zu einem naheliegenden Gebüsch und zeigt mir eine Boomslang. Lange brauche ich, um sie in den feinen Zweigen zu entdecken. Tatsächlich...eine Boomslang. Ungefähr einen Meer lang, fingerdick, grau/grün mit grünem Kopf. Sie hat uns entdeckt, beobachtet uns und folgt mit dem Kopf unseren Bewegungen. Er rüttelt an einem Zweig und weg ist sie. Sie gleitet so rasch durch das feine Astwerk, dass wir sie aus den Augen verlieren....weg ist sie.

Vielleicht eine Viertelstunde suchen wir in den Büschen um weitere Schlangen zu sehen.Da wieder eine Boomslang! Nur ein geübtes Auge kann diese Tiere von den Aesten und Zweiglein unterscheiden. Jetzt glaube ich und klopfe ihm auf die Schulter Glauben tue ich ihm auch, weil er die Schlangen doch sehr präzise kennt und mir auch versuchte die schwarze Mamba, wie auch die Phyton ausführlich zu beschreiben.

Meine Zweifel an Vorkommen von verschiedenen Skorpionen muss ich etwas revidieren. Zum Nachtessen gehe ich ins Restaurant. Dort hängt eine grosse Tafel mit dem Beschrieb von Skorpionen, anhand welchem man giftige und weniger giftige Skorpione unterscheiden kann.

Ein tolles Nachtessen im noblen Restaurant der Nata River Lodge.Viele Plätze sind besetzt. Kleine und grosse Reisegruppen bedienen sich am Buffet. Die meisten, wie es sich gehört, in langen Beinkleidern und anständig angezogen. Ich in den kurzen Hosen meine schmutzigen Füsse nur in den Flip-Flops, traue mich nur am Rand der gedeckten Tische hinzusetzen.Das gibt mir auch die Möglichkeit so einen Einblick in das “Gruppenleben”. Da wird geschwatzt, gelacht und gelärmt. Und getrunken. Nach dem Essen begebe ich mich wieder mit gemischten Gefühlen durch den Sandpfad zur Campsite, froh, dass kein Skorpion meinen grossen Zehen erwischt.

Die letzten Gedanken vor dem Einschlafen gelten den Gruppenreisenden. Was werden die wohl für Eindrücke aus Afrika mit nach Hause nehmen. War der Löwe oder das ewige “Ich muss nochmal” von Frau Schulze, oder die unangebrachten Spässe von Herrn Schmidt wichtiger? Ich wünsche Ihnen doch, dass Afrika bei Ihnen auch ein wenig afrikanische Eindrücke hinterlassen hat.

Wiederum 300 km auf langweiliger Strasse nach Maun zur Uebernachtung auf der Campsite des Sedia Hotel und dann weitere 300km nach Ghanzi zur Thakadu-Lodge.

Ich erhalte zum Nachtessen die Menue-Karte gereicht und wähle daraus Fillet-Medaillon mit Speck und Pilzrahmsauce, Reis und Gemüse.

Das Fleisch butterzart, medium-rare, genau wie bestellt. Es könnte nicht besser sein. Nach dem Essen mache ich der kleinen Schwarzen mit der roten Plastikkopfhaube ein riesiges Kompliment. Sie serviert, macht mit zwei Angestellten zusammen die Küche.Sie ist so eifrig...noch nie habe ich so eine flinke Schwarze gesehen...Mit riesen Schritten serviert sie was das Zeug hält. Verlegen huscht sie jeweils an mir vorbei und bemüht sich alles noch besser zu machen.

Wie dann zwei Paare, die mit mir auf der Campsite übernachten, auch zum Essen kommen und mich nach einem Tipp fragen.....natürlich Fillet-Medaillon. Alle vier bestellen dasselbe. Die Kleine lacht wiederum verlegen und freut sich riesig ob des erhaltenen Lobes  und natürlich auch ob der grosszügigen Trinkgelder.

18.11. Wieder eine lange Fahrt. 550 km auf der Transkalahari,. Für einen Land Rover eine halbe Weltreise. Doch die Strecke kenne ich und es kommt mir vor wie ein Nachhause fahren. Genau so war es auch. Wie ich in der Gästefarm Elisenheim an die Bar gehe und ein Bier ab Fass bestelle erscheint Andreas, der Farmer, lacht und begrüsst mich mit “Willkommen zu Hause”! Irgendwie auch schön, so begrüsst zu werden!

 

 

7. Woche (20.11.-28.11.2015)

 

Einmal mehr neigt sich eine tolle, ereignisreiche Afrikareise dem Ende zu. Die letzte Woche verbringe ich wiederum auf der Farm Elisenheim bei Windhoek, wo ich auch mein Auto bis zur nächsten Reise einstelle. Die Tage vergehen rasch. Auch Matthias mit seinem LKW trifft wieder ein. Wir haben uns natürlich gegenseitig viel zu erzählen und verbringen doch einige Stunden miteinander. Wenn wir nach Windhoek, in die Stadt fahren, setzt er sich bei mir ins Auto....mit seinem MAN ist es zu kompliziert Geschäfte zu suchen und dann auch noch eine Park-Möglichkeit zu finden.

Wie ich ihn über mein Vorhaben, meinen Land Rover im Frühjahr nach Europa zurück zu verschiffen, meint er: „Das kannst Du doch nicht, ohne vorher die Kalahari durchquert, oder die tollen Strände am Indischen Ozean, in Mocambique, gesehen zu haben“. Er erzählt mir begeistert von diesen absoluten Highlights auf seinen Reisen und würde diese Gegenden gerne noch ein zweites Mal bereisen. Er wäre auch interessiert, diese Fahrt nächsten Herbst mit mir zusammen zu unternehmen. Eigentlich hatte ich Mocambique schon für meine letztjährige Reise geplant, habe dann die Idee aufgrund der Kriminalität im Süden des Landes, verworfen. Aber vielleicht....wer weiss????....ich wackle!

Am 25.11. stelle ich das Auto in Elisenheim ein. Christina bringt mich nach Windhoek zum Hotel Uhland, wo ich weitere zwei Tage bis zu meinem Rückflug in die Schweiz verbringe. Es fällt mir nicht ganz leicht, mich wieder von Afrika, von seiner Natur, von der Unbekümmertheit und Fröhlichkeit seiner Menschen und von den offenen Weiten der Landschaft zu verabschieden. Aber was sein muss, muss sein!

Meine beiden Töchter Simone und Claudia holen mich am Flughafen ab. Ist halt auch schön, wieder zuhause anzukommen, da wo man seine Wurzeln hat und dankbar sein für eine gelungene, unfallfreie Reise und sich freuen auf die Nächste im März/April 2016!

 

Anmerkung:

Noch nie ist mir eine solche Trockenheit in diesen Ländern aufgefallen. Ausbleibender Regen während den Regenzeiten und extrem hohe Temperaturen, mit starken, heissen Winden, Sand und Staub und trockene Flüsse, erschweren den Bewohnern die ohnehin schon schwierigen Lebensumstände. Ich denke wir sind bereits mitten im Klimawandel drin. Das unsrige 2015 gilt als heissestes Jahr seit dem Beginn der Messungen. Wir in Europa quälen uns bei 35 Grad Wärme....im südlichen Afrika bei 45 Grad!

 

Bleibt nur zu hoffen, dass die derzeit tagende Klimakonferenz (150 Länder) zu einer Einigkeit und zu einem Fortschritt, im Bestreben den Klimawandel einzudämmen, führt!